Der Erfinder der Spanplatte, Max Himmelheber, wurde vor 110 Jahren in Karlsruhe geboren. Das 1932 angemeldete Patent beschreibt ein „holzähnliches Produkt sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung“, das eigentlich die Abfälle aus der Holzverarbeitung, nämlich Holzspäne, wiederverwendet.
Dem Patent folgten 70 weitere Patente auf auf Spanplatten bezogene Verfahren, womit Himmelheber die Möbelbranche weltweit revolutionierte.
Der völlig neue Werkstoff und dessen Verarbeitung sollten Max Himmelheber, der sich nach eigenen Angaben schon als Junge in der Schreinerei seines Vaters mit Holzspänen beschäftigt hatte, fast sein ganzes Leben lang begleiten. 1950 entstand in Baiersbronn im Schwarzwald der erste eigene Betrieb – das Laboratorium Himmelheber. Von hier entwickelte der studierte Elektrotechniker sein globales Geschäft – weg von der handwerklichen hin zur industriellen Holzverarbeitung. Die Verfahren wurden automatisiert, zahlreiche Erfindungen, vom ersten Hochleistungszerspaner bis zu einer Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Späneformlingen und Spanplatten, patentiert. Himmelheber entwickelte viele der Maschinen für seine Spanplattenfabriken, die seit den 1950er Jahren rund um die Welt entstanden.
Die Spanplatte steht aber auch für ein Konzept ökologischer Nachhaltigkeit. Denn bis zu ihrer Erfindung konnten nur rund 40 Prozent der gefällten Holzmasse zur Möbelverarbeitung genutzt werden. Und nicht jeder Baum war geeignet. Zur Produktion von Holzspänen hingegen eignen sich auch qualitativ minderwertigere Bäume. Ausschlaggebend ist etwas anders: Die Späne brauchen eine bestimmte Form, um der Spanholzplatte ihre Festigkeit zu geben. Und bis heute hat sich deren Aufbau nicht verändert: Deckschicht – Mittelschicht – Deckschicht.