Historische Patente, Marken und Designs

Von Rittern, Indianern und Bauarbeitern

Foto: Playmobil® Technische Zeichnung der Patentanmeldung

Technische Zeichnung der Patentanmeldung
Foto: Playmobil®

 

1974 machte sich eine 7,5cm kleine Spielzeugfigur aus Kunststoff auf den Weg, die Kinderzimmer der Welt zu erobern. Mit der Markteinführung von Playmobil® begann auch die außerordentliche Erfolgsgeschichte eines bereits 1876 gegründeten, im fränkischen Zirndorf ansässigen Familienbetriebs, der zuvor Hula-Hoop-Reifen und andere Kunststoffprodukte aus dem Spiel- und Freizeitbereich hergestellt hatte. Geobra Brandstätter hat bis heute rund 2,8 Milliarden Playmobil®-Figuren produziert. Firmeneigentümer Horst Brandstätter ist nun im Alter von 81 Jahren gestorben.

Brandstätter dachte sich 1971 zusammen mit seinem Entwickler Hans Beck, der die mit beweglichen Armen und Beinen, Greifhänden und einem sympathisch lächelnden Gesicht ausgestattete Playmobil®-Figur entworfen hat, das Konzeptspielzeug aus. Am 05. Februar 1972 meldete das Unternehmen Geobra Brandstätter die Figur zum Patent an.

Patent DE 22 05 525 C2 bringt den Durchbruch.

Foto: Playmobil®

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Die erste Figurenserie war relativ schlicht gestaltet, verfügte über nur einen Frisurentyp und die Hände waren nicht beweglich. Accessoires wie Bärte und Schmuck kamen erst später hinzu, ab 1982, dank Mehrkomponentenformen, die drehbaren Hände. Jedes Teil muss einzeln entwickelt werden, damit es später in die richtige Form gegossen werden kann.

Zunächst standen den Kindern drei Spielwelten zur Verfügung: Ritter, Indianer und Bauarbeiter. 1976 stießen die ersten weiblichen Figuren zur Playmobil®-Welt. Das Sortiment wurde dann um Polizei, Feuerwehr und Piraten erweitert, Tiere kamen hinzu. Seit 1974 sind über 4000 Figurenvarianten entstanden. Überhaupt wurden die Spielwelten immer komplexer. Zahlreiche Patente für zusammensetzbare Ritterburgen bis zu Adventskalendern folgten.